Kinderschutzsiegel – ein starkes Signal für mehr Sicherheit, Achtsamkeit und Verantwortung
In den vergangenen Jahren ist der Kinderschutz aufgrund von veränderten gesetzlichen Vorgaben nicht nur in den Einrichtungen der Jugendhilfe immer mehr in den Fokus gerückt. Schon lange gibt es die Verpflichtung zur Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses nach § 72a SGB VIII als Voraussetzung, um mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zu dürfen.
Zudem soll der öffentliche Träger der Jugendhilfe darauf hinwirken, dass einrichtungsspezifische Rechte- und Schutzkonzepte erstellt werden.
Die Stadt Langenfeld hat flächendeckende Angebote zur Erstellung von Rechte- und Schutzkonzepten von der Kindertagespflege über den Bereich der Kindertagesstätten, der Jugend(verbands)arbeit, der Schule und den Jugendabteilungen der Sportvereine organisiert, durchgeführt und begleitet.
Mit der Einführung des neuen Kinderschutzsiegels wird künftig nach außen sichtbar, welche Einrichtungen der (Offenen) Kinder- und Jugendarbeit, der Vereine, Jugendverbände und Sportstätten mit Kinder- und Jugendabteilung verbindliche Kriterien zur Verleihung dieses Siegels erfüllen. Eltern erhalten damit eine Orientierung, welche Einrichtungen nachweislich Strukturen geschaffen haben, um Kinder und Jugendliche bestmöglich zu schützen.
Dazu gehört unter anderem das Unterzeichnen einer Vereinbarung gemäß § 72a SGB VIII, die sicherstellt, dass nur geeignete Personen mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Ebenso verpflichtend ist die Vorlage eines umfassenden Rechte- und Kinder-Schutzkonzeptes, das Präventionsmaßnahmen, Beschwerde- und Meldewege und klare Handlungsstrategien im Verdachtsfall festlegt.
Ein weiterer zentraler Bestandteil ist die regelmäßige Fortbildung im Bereich Kinderschutz, um Fachwissen zu vertiefen, Handlungssicherheit zu gewährleisten und eine Kultur der Achtsamkeit zu fördern. Der öffentliche Träger verpflichtet sich zu einer jährlich organisierten Grundlagenschulung sowie Fortbildungen.
Das Rechte- und (Kinder)Schutzkonzept soll durch die Einrichtungen der (Offenen)Kinder- und Jugendarbeit, der Vereine, Jugendverbände und Sportstätten mit Kinder- und Jugendabteilung fortlaufend überprüft, weiterentwickelt und an aktuelle Anforderungen angepasst werden – denn Kinderschutz ist ein lebendiger, kontinuierlicher Prozess.
Alle drei Jahre findet zudem eine externe Prüfung statt, ob die Einrichtung die hohen Standards weiterhin erfüllt und das Siegel behalten darf. Diese regelmäßige Überprüfung schafft Vertrauen, stärkt Glaubwürdigkeit und unterstreicht die Ernsthaftigkeit des Engagements.
Das Langenfelder Kinderschutzsiegel ist somit mehr als nur ein Symbol – es ist ein Bekenntnis zu einer Kultur des Hinsehens, der Offenheit, der Transparenz und der Verantwortung.
„Dies bedeutet nicht, dass Einrichtungen ohne dieses Kinderschutzsiegel sich nicht auch fachlich mit dem Kinderschutz auseinandergesetzt haben, transparente Strukturen geschaffen haben und sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen einsetzen- sie erfüllen nur (noch) nicht alle Kriterien zum Erwerb des Langenfelder Kinderschutzsiegels“, erklärt Katharina Schenk vom Kinder- und Jugendschutz der Stadt Langenfeld.
Sonja Wienecke, Fachbereichsleitung für Jugend, Schule und Sport betont: „Mit dem neuen Kinderschutzsiegel setzen wir ein deutliches Zeichen für mehr Sicherheit und Verlässlichkeit. Wir schaffen damit verbindliche Standards, um Kinder und Jugendliche bestmöglich zu schützen und das Vertrauen der Eltern zu stärken.“