Page 18 - Ausstellung - 70 Jahre Natur in Langenfeld
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Wildbienen in Gefahr                                                                                                                                                                                                                 70 Jahre


                                                                                                                                                                                                                                                    in  lanGenFelD












               Wildbienen, zu denen auch die Hummeln zählen, kommen mit über


               550 Arten bei uns in Deutschland vor. Etwa die Hälfte der Wildbienen-

                 arten steht auf der Roten Liste.




               Durch die immer intensivere Nutzung der Landschaft durch den


               Menschen werden wichtige Lebensräume der Wildbienen, wie zum

               Beispiel blütenreiche Ackerrandstreifen, offene Bodenstellen und


               Brachen zerstört. Dadurch fehlen passende Nistmöglichkeiten und

               Nahrungspflanzen für die Wildbienen, die nur etwa 100 bis 300 Meter


               weit fliegen können.




               Im Gegensatz zur Honigbiene leben Wildbienen – mit Ausnahme

               der Hummeln – nicht in einem Staat, sondern einzeln. Man nennt sie


               daher auch Solitärbienen.




               Jedes Wildbienenweibchen legt selbstständig ihre eigenen Brut-

               zellen an, versorgt sie mit einem Nahrungsvorrat aus Pollen und


                 Nektar sowie einem Ei. Die erwachsenen Tiere sterben nach der Flug-


               phase und der Nachwuchs überdauert monatelang in den Brutzellen

               und schlüpft ein Jahr später. Dann beginnt der Kreislauf von vorne.










                                                                                                                                                                                 Warum brauchen wir Wildbienen?





                                                                                                                                                                                 Internationale Studien zeigten, dass Pflanzen besonders viele Früchte und


                                                                                                                                                                                   Samen hervorbringen, wenn viele unterschiedliche Arten wie eben Wild-

                                                                                                                                                                                 bienen, aber auch Fliegen, Käfer, Schmetterlinge und Vögel bei der Bestäubung


                                                                                                                                                                                 aktiv sind.



                                                                                                                                                                                 Wildbienen sind um ein Vielfaches so effektiv bei der Bestäubung von Kultur-


                                                                                                                                                                                 und Wildpflanzen, sodass sie nicht von Honigbienen ersetzt werden können.


                                                                                                                                                                                 Der Mensch kann den Wildbienen auf vielfältige Weise helfen:



                                                                                                                                                                                   Dauerhaftes Blütenangebot von März bis September


                                                                                                                                                                                       als Nahrungsgrundlage



                                                                                                                                                                                   Wildblumenwiesen mit hoher Artenvielfalt und heimische Gehölze


                                                                                                                                                                                       nicht nur in Privatgärten, sondern auch auf öffentlichen Grünflächen,

                                                                                                                                                                                       in Gewerbegebieten, Schul- und Kindergärten, etc.



                                                                                                                                                                                   Schaffung von besonnten, kleinen Flächen mit z. B. Totholz, offene Boden-


                                                                                                                                                                                       stellen oder Sandhaufen und Brombeerhecken als Nistmöglichkeiten



                                                                                                                                                                                   Grünflächen und Wegränder nicht mulchen, sondern nach dem Schnitt

                                                                                                                                                                                       abräumen, um eine Überdüngung zu vermeiden und damit Wildbienen


                                                                                                                                                                                       freundliche Pflanzen zu fördern

                                                                                                                                                                                                                                                              Auch Bienen haben Durst
                                                                                                                                                                                   Verzicht auf Pflanzenschutzmittel





























                                                                                                                                                                                                                                                             Bienennährpflanze Königskerze



























                  Früh blühende Hummelnährpflanze Lungenkraut
























             Stand: September 2018




















                                                                                                                                                                                                                       Arbeitsgemeinschaft der
                                                                                                                                                                                                                  Naturschutzverbände Langenfeld
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