Chempark: Das LANUV gibt nach Bodenproben Entwarnung
Die Stadtverwaltung erreichten in dieser Woche insbesondere aus dem Bereich Reusrath insgesamt drei Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern, die in Sorge waren, dass die nach der Explosion im Leverkusener Chempark am 27. Juli auf ihrem Grundstück gefundenen Rußpartikel gesundheitsgefährdend seien. Die Meldung dieser Rückstände bei Currenta habe jedoch von dort keine Reaktion erfahren. Auf Vermittlung der Stadtverwaltung wurde dann eine Inaugenscheinnahme durch ein von Currenta beauftragten Schadensermittler durchgeführt.
In diesem Zuge bemängelte Bürgermeister Frank Schneider gleichwohl die Nacharbeiten des Chempark-Betreibers Currenta. Die Firma habe es versäumt, die Stadt unverzüglich, so wie erforderlich, über die Maßnahmen zu informieren und den bei ihnen eingegangenen Meldungen zeitnah nachzugehen. Doch jetzt die gute Nachricht: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) gibt Entwarnung, selbst für die Gebiete rund um den Chempark.
In einer aktuell veröffentlichten Pressemitteilung heißt es: „Pflanzen- und Bodenproben aus der näheren Umgebung des Brandereignisses in der Sondermüllverbrennungsanlage der Firma Currenta wurden auf über 450 verschiedene Bestandteile von Agrarchemikalien untersucht. Die Analysen ergaben selbst in den vom Eintrag besonders betroffenen Bereichen in der näheren Umgebung des Brandereignisses keine relevanten Konzentrationen und keinerlei Grenzwertüberschreitungen.“
Auf Grund der Gesamtlage gehe das LANUV derzeit von „einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit“ aus, dass es außerhalb des Werksgeländes nicht zu einem relevantem Stoffeintrag kam. Daher werde im Bericht an die Bezirksregierung „empfohlen, dass die zuständigen Behörden die aktuellen gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen weitgehend aufheben“ können.
Sofern eine Reinigung von Rußniederschlag auf Flächen und Gegenständen erforderlich sei, sollte mit viel Wasser gut abgespült und mit Seife gereinigt werden. Beim Reinigen empfiehlt es sich, Handschuhe zu nutzen und diese, ebenso wie Reinigungstücher, anschließend im Restmüll zu entsorgen.
Die Nutzung von Spielplätzen könne in den Bereichen, in denen vorsorglich eine Sperrung vorgenommen wurde – was in Langenfeld nicht der Fall war - ebenfalls wieder freigegeben werden. „In Langenfeld war der Betriebshof bereits vorsorglich aktiv“, so Bürgermeister Frank Schneider. Die Spielplatzkolonnen hatten die Spielplätze überprüft und keine Rückstände feststellen können.
Die Stadtverwaltung hatte auch Kontakt zur unabhängigen Behörde LANUV NRW aufgenommen und von dort die Bestätigung bekommen, dass man Bodenproben im Lichte der heute veröffentlichten Ergebnisse für nicht erforderlich halte.