Radtour mit dem Titel „Woher kommt der Blockbach?“ mit anschließendem Pflegeeinsatz am Further Moor
An der Kinder-Wildnis Langenfeld, dem Naturerfahrungsraum am Möncherderweg, startet am Samstag, 11. November, 10 Uhr, eine Radtour mit dem Titel „Woher kommt der Blockbach?“ mit anschließendem Pflegeeinsatz am Further Moor. Die Tour endet zirka 13.30 Uhr.
Von der Kinder-Wildnis radeln die Teilnehmenden am Blockbach entlang, um herauszufinden, wo dieser seinen Ursprung hat. Das Quellgebiet liegt gar nicht so weit entfernt.
Es wird in gemütlichem Tempo dem Bachverlauf gefolgt, so dass etwas Zeit für Entdeckungen am Wegesrand bleibt.
Ausnahmsweise darf die Gruppe dann den Blockbach im „Further Moor“ aufspüren. Es ist sonst nicht erlaubt, dieses Naturschutzgebiet zu betreten. Doch an diesem Tag findet dort ein wichtiger Pflegeeinsatz statt, den die Teilnehmenden unterstützen können. Nach einem Snack geht es zurück zum Startpunkt.
Es wird gebeten, vorab zu prüfen, ob das eigene Fahrrad verkehrssicher ist. Daneben ist ausreichend Trinkwasser sowie ein Snack mitzunehmen. Sofern vorhanden, sind eigene Arbeits- beziehungsweise Gartenhandschuhe von Vorteil.
Die Aktion in Kooperation mit den Füchsen der NAJU Langenfeld richtet sich an Kinder ab etwa 8 Jahren, jüngere Kinder können in Begleitung eines Erwachsenen teilnehmen.
Anmeldungen sind bis zum 8. November per Mail an info@bsdme.de oder unter Tel. 0211 – 9961212 (kostenfrei) möglich.
Treffpunkt: Naturerfahrungsraum Langenfeld, Möncherderweg/ Reusrather Straße
Leitung: Anette Hoffmann, Norbert Tenten
Hintergrund- und Infobericht: Natur erfahren am Blockbach
Der Blockbach schlängelt sich durch die neue Langenfelder Kinder-Wildnis am Möncherderweg. Der Naturerfahrungsraum (NER) ist ein Projekt der Stadt Langenfeld mit Unterstützung der Biologischen Station Haus Bürgel, um Kindern Raum für Draußenspiel wie früher zu geben. Gemeinsam mit Familien und Engagierten, insbesondere auch den Wildnis-Patinnen und -Paten, sind auf dem ehemaligen Bolzplatz neue Elemente entstanden: Natur kann hier spielerisch entdeckt werden. Verwunschene Schleichwege ins Gehölz und von Kinderhand geschaffene Brücken und Bauten am Blockbach gab es allerdings schon lange vorher.
Der Blockbach bietet ein ganz besonderes Naturerlebnis: Mal ist er breit, mal schmal, mal ausgetrocknet, aber immer ist er interessant – nicht nur für Kinder. In den 1990er Jahren wurde er als eines der ersten Fließgewässer in Langenfeld unter Federführung des Bergisch Rheinischen Wasserverbandes (BRW) renaturiert, um bedrohten Bachbewohnern wieder Lebensraum zu geben. Der BRW ist für die Gewässerunterhaltung zuständig und hält - ebenso wie die Wildnispaten - das Geschehen am Gewässer, auch unter den neuen Gegebenheiten, im Blick: Denn wenngleich der Blockbach auch mal von Kinderhand gestaut wird, so müssen doch stets Wasserabfluss sowie ökologische Funktion erhalten bleiben.
Sind durch das Kinderspiel Nachteile für das wertvolle Gewässerbiotop zu erwarten? Diese Frage beantwortet Anette Hoffmann von der Biostation: „Bislang haben wir positive Erfahrungen gemacht: Im zeitigen Frühjahr entdecken wir aufs Neue den Laich von Grasfröschen. Diesen Sommer haben wir eine Zweigestreifte Quelljungfer, eine seltene Libellenart, beim Schlupf beobachtet. Das Gehölz ist aufgrund der Baumpflege lichter, die Krautvegetation üppiger geworden und so erfreuen wir uns an zahlreichen Teppichen aus Bachbunge und ufersäumenden Seggen. Mit den verbliebenen Baumstubben und unseren Totholzhaufen an den Grenzen des NER sind neue Lebensräume für Tiere, insbesondere Insekten entstanden.“
Folgen wir dem Bachlauf in Richtung der Sportanlage Hinter den Gärten, wo der Blockbach schließlich in den Galkhausener Bach mündet, ist festzustellen, dass hier das Gewässer nicht mehr erlebbar, häufig nicht einmal einsehbar ist. Dafür ist auf dem Rückweg zur Kinder-Wildnis die Stelle zu finden, die uns ein altes Foto aus dem Stadtarchiv aufzeigt: Kinder rodeln auf ihren Schlitten den Möncherderweg hinab. „Sollte es jetzt wieder einmal so viel schneien wie damals, wären die Hügel im Naturerfahrungsraum für eine Rodelpartie wohl geeigneter als die Straße“, so Wildnispatin Christel Mewes, die sich im Stadtarchiv auf Spurensuche in die Vergangenheit des Blockbachs gemacht hat.
Im Rahmen der Kinderbeteiligung haben die Kinder gefragt, woher denn eigentlich der Blockbach kommt? „Um dies zu klären, haben wir uns bereits im letzten Jahr gemeinsam auf die Räder geschwungen und auf Spurensuche begeben“, blickt Anette Hoffmann zurück. „Dem Bachlauf sind wir – soweit es die Wege zuließen – diesmal in östlicher Richtung gefolgt: Vorbei an Äckern, unter einer Autobahn, entlang von Gleisen und sogar nahe einer alten Burgruine (Motte Flachenhof) sind wir bis zum Further Moor gelangt. Das Betreten dieses Naturschutzgebietes ist nicht erlaubt. Da wir jedoch beim Landschaftspflegeeinsatz der Naturschutzeinrichtungen mitgeholfen haben, konnten wir dabei das Quellgebiet aufspüren und beispielsweise erfahren, dass der Grund für die Braunfärbung unseres Blockbaches in den Tonanteilen aus dem Moor liegt.“
Christel Mewes und Anette Hoffmann freuen sich nun auf die kommende Aktion, bei der es auf den Rädern entlang des Blockbachs geht, um spannende Dinge zu entdecken und bei der praktischen Naturschutzarbeit im Further Moor mit anzupacken.