Neubau des Feuerwehrhauses Nord für den Löschzug Richrath-Wiescheid
Bau- und Betriebsbeschreibung
Hier, im Gewerbegebiet an der Kreuzung Schneiderstr. / Haus Gravener Straße baut die Stadt Langenfeld (Rhld.) für ihre Bürgerinnen und Bürger ein Feuerwehrhaus für den Löschzug Richrath–Wiescheid. Der Betrieb erfolgt ausschließlich durch freiwillige / ehrenamtliche Kräfte der Feuerwehr Langenfeld.
Die Lage des Grundstücks ist verkehrsgünstig, da sich die Ausfahrt an einer Hauptverkehrsstraße befindet und so eine schnelle Erreichbarkeit insbesondere der Stadtteile Richrath und Wiescheid gegeben ist.
Mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses werden die beiden Löscheinheiten Richrath und Wiescheid, die momentan in den jeweiligen Stadtteilen beheimatet sind, zusammengelegt.
Das derzeitige Gerätehaus Richrath ist gem. Brandschutzbedarfsplan veraltet und entspricht weder qualitativ, noch quantitativ den Anforderungen. Zudem empfiehlt der Gutachter, den Standort des Gerätehauses im Rahmen des Neubaus auf den Bereich „östlich der Güterzugstrecke“ zu verlegen.
Das derzeitige Gerätehaus Wiescheid ist in einem akzeptablen Zustand, jedoch macht eine Zusammenlegung hier Sinn, da hierdurch die Schlagkraft des Löschzuges durch Bündelung der Einsatzkräfte erhöht wird.
Der neue Standort ist demnach auf Zugstärke (= zwei Gruppen) ausgelegt, die ausschließlich durch freiwilliges / ehrenamtliches Personal gestellt wird.
Diese drei Grundrisse gibt es nachfolgend im Download als pdf-Datei:
Download Grundriss 1.OG als pdf
Download Grundriss Freianlagen als pdf
Das Feuerwehrhaus gliedert sich in zwei Funktionsbereiche: einem Sozialbau, in dem Büros, Besprechungs- Ausbildungs- und Aufenthaltsräume, eine Küche und der Umkleide- und Sanitärbereich untergebracht sind. Die anschließende Fahrzeughalle, enthält 5 Stellplätze für Großfahrzeuge, sowie zwei Läger (1 x Feuerwehr, 1 x Sozialamt), die in Zukunft ggf. zu weiteren Stellplätzen (jeweils 2) umgebaut werden können.
Neben den besonderen Anforderungen an die funktionalen Abläufe eines Feuerwehrhauses wurde bei der Planung der Baumaßnahme ein besonderes Augenmerk auf Gestaltung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz unter besonderer Berücksichtigung der Faktoren Arbeitssicherheit, Schallschutz und Brandschutz gerichtet.
Personal, Tätigkeiten und Organisation der Feuerwehr
Die Feuerwehr der Stadt Langenfeld ist mit ihren ca. 350 Mitgliedern als freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften (ca. 100 Beamte) organisiert. Das neue Feuerwehrhaus wird für den rein ehrenamtlichen Löschzug 2 (bestehend aus den beiden ehemaligen Löschgruppen Richrath und Wiescheid) der Stadt Langenfeld errichtet, in dem derzeit ca. 85 Einsatzkräfte untergebracht werden müssen, wobei eine Reserve bis 100 Mitglieder mitberücksichtigt wird.
Das hauptamtliche Personal versieht seinen Dienst an der Hauptfeuer- und Rettungswache auf der Lindberghstraße, wo auch der ehrenamtliche Löschzug 1 untergebracht ist.
Im Alarmierungsfall erreichen die freiwilligen Kräfte das Feuerwehrhaus über die beiden Zufahrten von der Schneiderstraße (nur Zufahrt, keine Ausfahrt) oder von der Haus Gravener Straße, deren Tore alarmgesteuert sind. Sie stellen ihr Fahrzeug im Hof ab und betreten über den hinteren Alarmeingang, vom Übungshof aus, das Gebäude. Evtl. werden im Sammelraum Einteilungen oder Fahrzeugzuteilungen befohlen, bevor die FF-Angehörigen sich im Weißbereich umziehen, um sich sodann im Schwarzbereich mit Stiefel, Helm und Überhose und -jacke auszurüsten. Von dort führt der Weg weiter direkt in die Fahrzeughalle, wo das entsprechende Fahrzeug besetzt wird.
Die Fahrzeuge rücken auf die Schneiderstraße aus.
Nach dem Einsatz befahren die Löschfahrzeuge das Gelände über die Haus Gravener Straße um über den Hof – von hinten – in die Durchfahr-Fahrzeughalle einzufahren.
Die ehrenamtlichen Kräfte verlassen abschließend das Feuerwehrhaus (ausschließlich) über die Haus Gravener Straße.
Ergänzend dazu findet regelmäßig alle zwei Wochen ein Übungsabend in Zugstärke statt – vereinzelt dazwischen auch Übungen in Gruppenstärke. Diese Übungen können in der Halle, auf dem Übungshof, der Richtung Gewerbegebiet ausgerichtet ist, oder außerhalb des Feuerwehrhauses stattfinden. Außerdem können am Samstag Ausbildungseinheiten im Rahmen von Kreislehrgängen stattfinden.
Zur theoretischen Aus- und Fortbildung stehen den Kräften, aber auch anderen städtischen Organisationen zwei Schulungsräume sowie ein Aufenthaltsraum zur Verfügung, die durch eine mobile Trennwand koppelbar sind. Die Terrasse im 1. OG, die sich an den Aufenthaltsraum anschließt, befindet sich im Bereich der Zufahrt Haus Gravener Straße und ist ebenfalls Richtung Gewerbegebiet ausgerichtet.
Gefahrstoffe und Notstromversorgung
Da sich die diversen Werkstätten, Läger, Waschhalle, Desinfektion etc. an der Hauptwache befinden, werden Gefahrstoffe nur in haushaltsüblichen Mengen vorgehalten.
Auf dem Hof befindet sich ein separates Gebäude, indem sich eine Notstromersatzanlage befindet, die das Feuerwehrhaus im Falle eines Stromausfalls mit Strom versorgt. Das Feuerwehrhaus wird dann fest besetzt und steht der Bürgerschaft als Anlaufpunkt und Notfallmeldestelle zur Verfügung.
Auswirkung auf die Nachbarschaft
Um sicher zu stellen, dass die Auswirkung des neuen Feuerwehrhauses auf die Nachbarschaft so gering wie möglich gehalten wird, wurde von Seiten der Stadt Langenfeld ein Schallschutzgutachten in Auftrag gegeben.
Da sich zwischen der Ausfahrt des Feuerwehrhauses und der nächstgelegenen Wohnbebauung eine frequentierte Straße befindet, ist eine gewisse Schallimmission bereits heute schon gegeben, hier erfolgt u.a. der LKW-Verkehr für die zahlreichen, angrenzenden Gewerbegebiete. Auch Sonderrechtsfahrten (Polizei, Rettungsdienst) sind hier an der Tagesordnung.
Auf Grundlage der durchgeführten Immissionsberechnungen werden im Schallschutzgutachten Maßnahmen vorgeschlagen wie z.B., dass die Lichtsignalanlage im Kreuzungsbereich dahingehend umgerüstet wird, dass beim Verlassen der Fahrzeughalle diese auf „Rot“ umschaltet. Zusätzlich wird vor der Alarmausfahrt eine Bedarfsampel installiert, die den laufenden Verkehr schon vorher zum Stehen bringt und den Einsatzfahrzeugen eine ungehinderte Ausfahrt ermöglichen soll.
Baukosten
Die veranschlagten Kosten für das reine Bauwerk belaufen sich auf ca. 5,8 Mio € brutto. Die Gesamtkosten der Neubaumaßnahme (reine Bauwerkskosten zuzüglich Außenanlagen, Inneneinrichtung und sonstige Nebenkosten) liegen in Summe bei ca. 8,7 Mio € brutto.
Gebäudedaten
Max. Gebäudelänge: ca. 42,52 m
Max. Gebäudebreite: ca. 38,99 m
Max. Gebäudehöhe über Gelände: ca. 9,20 m
Brutto-Grundfläche je Geschoss:
BGF Erdgeschoss 1.503,19 m²
BGF Obergeschoss 839,84 m²
BGF Gesamt 2.343,03 m²
Bruttorauminhalt: 13.117,14 m³
Terminplan Ausführung
Fertigstellung Rohbauarbeiten ca. 16.02.2024
Fertigstellung Freianlagen ca. 14.06.2024
Fertigstellung Außenfassade ca. 29.08.2024
Fertigstellung Innenausbau / Technik / Umzug ca. 21.10.2024
Projektteam
Bauherr:
Stadt Langenfeld (Rhld)
Der Bürgermeister
Projektleitung:
Stadt Langenfeld (Rhld)
1. Beigeordnete/Referatsleitung Feuerwehr
Nutzer: Freiwillige Feuerwehr Langenfeld
Projektsteuerung:
Stadt Langenfeld (Rhld)
Gebäudemanagement
Architekt:
starkarchitekten aus Siegen
Fachplanung Haustechnik:
Bohne Ingenieure aus Siegen
Fachplanung Tragwerk:
IMS Ingenieure aus Siegen
Freianlagenplanung:
Landschaftsarchitekturbüro Herrmann aus Wilnsdorf



